Mittwoch, 26. Dezember 2012

10.: Eigenbau-Dampfmaschine


Ich habe mich (zum zweiten Mal) an einem Eigenbau einer Maschine versucht.
Und endlich hatte ich Erfolg!
Diesmal dank Exzentersteuerung und gedrehtem Kolben. Als Kessel dient eine Trinkflasche, Schwungrad wurde gekauft, und manche Teile wie Kurbelwelle, Exzenterwelle, oder Pleuel habe ich aus einem Baukasten und etwas umfunktioniert. Das Exzenter ist einfach eine durchbohrte Scheibe, und die Lager und die Halterung für den Zylinder sind einfach aus Holz. Schon der erste Test mit Druckluft ließ die Maschine laufen, nach einigen Optimierungen ging es dann auch auf Dampf. Ich bin stolz, dass ich nach 4 Jahren der Planung und vielen Fehlversuchen endlich eine funktionierende Maschine zustande gebracht habe.
Leider nur eine Funktionsmaschine, zum Antrieb von irgendwelchen Modellen reicht einfach der Druck nicht aus. Aber was will man von einer Trinkflasche als Kessel und einer Pillendose als Brenner schon erwarten?
Ich bin jedenfalls zufrieden.

9.: Bing 130/302

Und noch eine Maschine.
Diesmal etwas besonderes, denn diese Maschine habe ich defekt gekauft und wieder funktionsfähig gemacht, was nicht so einfach war, wie es anfangs aussah!
Es war nämlich ein neues Sichtglas angelötet, ein klobiges, 500 Gramm schweres Teil im Wilesco-Stil.
Das Original lag mit dabei, allerdings ohne Sichtglas. Also lötete ich die alte Endkappe ab und die originale auf, durchbohrte sie und schraubte ein Sichtglas ein. Das sah schon mal super aus... Leider hatte die Endkappe entlang der unteren Seite einen Haarriss, was sich beim Kesseltest mit Sprühfontänen wie aus einer Dusche äußerte.
Irgendwann kam ich auf die Idee, einfach einen Messingstreifen überzulöten, was die Sachlage schon einmal erheblich besserte. Mit der Zeit habe ich dann alle Lecks dicht bekommen. Im Video ist noch die alte Lötstelle zu sehen, die ich aber noch einmal geglättet und überarbeitet habe - sie sieht jetzt schon deutlich besser aus. Anschließend habe ich alle O-Ringe gegen neue eingetauscht und einen Einlötring für das Manometer eingelötet, das Original war leider nicht dabei. Aber ich suche weiter!
Dann durchbohrte ich die Regleröffnung, da sie völlig verkalkt war und keinen Dampf durchließ, vorsichtig per Hand und fertigte zwei neue Messingstreifen als Kesselhalterung an. Danach befreite ich die Maschine mit etwas Öl und fertigte aus einem alten Spurkranz und einem Rohr, was ich schwarz lackiert habe, einen Schornstein. Anschließend folgten noch Abwasserschale und Speisewasserschale.
Die Dampfleitungen wurden neu angelötet und die Wasserpumpe abgedichtet.
An ihr fehlt noch ein Kegelventil, was ich aber demnächst mit meiner Drehmaschine nachfertigen werde, dann funktioniert die Pumpe auch unter 1,5 Bar Druck.
Resultat: Die Maschine von 1912 hat zwar jetzt ein paar große Reparaturnarben aber sie läuft wieder wie zuvor - ich bin höchst zufrieden!

Samstag, 21. April 2012

8.: Die Hielscher Mini Beam Dampfmaschine

Eine weitere Ergänzung zu meinen Mini Steam Dampfmaschinen, auch wenn sie ganz anders vom Aufbau ist. Sie ist eine Balancier-Dampfmaschine mit festem Zylinder. Ich habe sie wieder mal als Bausatz besorgt und musste leider feststellen, dass ein paar Schrauben fehlten. Dann habe ich sie aber ziemlich schnell von Hielscher bekommen und der Zusammenbau konnte beginnen. Da mir die Maschine mit Kessel zu teuer war (130 statt 96 Euro) hatte ich dann erst mal das Problem, einen geeigneten Kessel zu finden. Aber im Supermarkt habe ich dann eine Trinkflasche besorgt, eine Septe (eine Art Stopfen) in die Öffnung gestopft und mit einem Rohr versehen und dann über Schläuche mit der Maschine verbunden. Die Maschine erinnert an die Philcraft Jenny Maschine, aber der Vorteil ist, dass die Hielscher Maschine um vieles billiger ist.

Sonntag, 1. April 2012

7.: Die Kosmos Technikus Dampfmaschine


Das ist eine ganz andere Art Maschine. Sie kam in einem Baukasten, der in den 20er bis 60er Jahren von Kosmos verkauft wurde und ist aus sehr einfachen Materialien, wie Holz, Gummi, Metall oder Kork gebaut. Beheizt wird sie mit Spiritus und in den Kessel passen 50 ml. Das ist die einzige Maschine, die funktioniert, wenn ich hineinpuste. Ich hatte anfangs ein paar Probleme mit dem Gummistopfen, der unten im Zylinder ist, da er durch die Jahre spröde geworden war, und so musste ich selber einen Nachbau anfertigen.
Dann war sie zwischendurch mal ordentlich verklemmt, aber jetzt läuft sie ruhig und schnell. Sie hat etwas beruhigendes und man braucht sich auch nicht Sorgen über Druck oder Öl zu machen, man kann ganz sorgenlos dabei sitzen und dem Teil beim Schnaufen zusehen.

Montag, 17. Oktober 2011

6. Die Märklin 4097/8

,Ich wollte schon immer eine Märklin haben, aber leider hat das aufgrund meines durch das Taschengeld als Einkommen sehr begrenzte Budget nie dazu gereicht. Bei Ebay haben die Maschinen meistens so um die 1000 Euro gekostet, bis ich (wieder mal) bei Herrn Hielscher herumstöberte und eine Märklin für vergleichsweise wenig Geld fand. Also kaufte ich sie und, wie es kommen musste, war sie natürlich wieder mal am Wasserstandsglas undicht. Zum Glück konnte das repariert werden. Doch kurze Zeit später krachte die Kurbelwelle aus dem Gewinde. Die Maschine wurde wohl schon viel benutzt, wodurch das Gewinde schon leicht ausgeschlagen war. Also musste ich Herrn Hielscher zu Rate ziehen. Die Lösung war einfacher als ich gedacht hatte. Er flachte einfach das Gewinde in der Nähe der Kopfes einer Schraube ab (so kann die Kolbenstange nicht abgeschrappt werden) und drehte diese in das etwas kleinere, alte Gewinde ein. So wurde ein neues Gewinde gedreht und die Schraube passte wie angegossen. Jetzt läuft die Maschine wieder... - und wie! Sie hat ordentlich Power, treibt den Dynamo ohne Probleme an und hört sich an wie ein V8, sogar noch volumnöser als die D 20. Der Brenner an sich ist ein irres Gerät durch die Zwei Vergaser obenauf. In den Kessel passt ein halber Liter und die Qualität von Märklin kommt durch den Regulator voll zur Geltung. Ich war erstaunt, wie langsam die Maschine laufen konnte. Man muss bedenken, sie ist von 1935. Der Druck hält sich leicht bei anderthalb bis zwei Bar und der Brenner macht eine superheiße Flamme. Ich bin echt begeistert!

Dienstag, 4. Oktober 2011

5.: Die Ernst Plank Vertikal

Das Maschinchen ist optisch ein Prunkstück. Sie erinnert an einen alten Stehofen und läuft, wie ein Traum. Der alte Spiritusbrenner erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, da er nicht mehr als halb voll sein darf, da sich der Spiritus bei Erwärmung ausdehnt und sonst aus dem Brenner herausfließt und sich entzündet. Das gibt ein flammendes Inferno!
Das einzige anfängliche Problem war das Wasserstandglas. Da die Maschine von 1914 war, war das Glas etwas undicht und durch dieses Leck schoss bei Dampfdruck eine richtige Wasserfontäne. Ich habe es bei Herrn Hielscher reparieren lassen und seit dem läuft die Maschine wie eine Eins. Zweifelsohne das Prunkstück meiner Sammlung. Und dass sie trotz des Alters noch läuft, ist Wahnsinn. Die Maschine hat knapp 300 Euro gekostet.

4.: Die Fleischmann 125/4

Nachdem ich genügend Erfahrungen gesammelt hatte, machte ich mich an die alten Schätzchen. Die Fleischmann ist von 1961 und ich habe sie bei Lutz Hielscher Technische Spielwaren in Wuppertal gekauft. Die Sommerferien zuvor hatte ich einen Ferienjob dort gemacht und so gab es Preisnachlass. Der Originalpreis betrug 120 € und ich habe sie für 60 bekommen. Die Maschine läuft sehr toll, schnell und kraftvoll und begeistert auch optisch, z.B. durch die Verkleidung der Pleuelstange oder durch den Kessel. Ich habe mir einen Brenner zurechtgebastelt, eine Messingschale mit Griff, damit ich mit Brennpaste betreiben kann. Esbit ist mir, wie gesagt zu teuer, brennt nicht heiß genug und hinterlässt dreckige Rückstände. Nach ein paar Wochen hatte sich die Maschine richtig eingelaufen und wurde viel leiser und schneller. Ich bin sehr zufrieden damit.